Via Cassia - From Tuscany to Rome by car









Die Via Cassia verläuft durch das Gebiet zwischen den beiden bedeutenden Römischen Straßen Via Aurelia, entlang der tyrrhenischen Küste und der Via Flaminia, die sich bei “Ariminum” (dem heutigen Rimini) mit der Via Emilia verbindet und Norditalien erreicht. Die Via Cassia ist eine Rekonstruktion einer alten etruskischen Strasse. Die ersten Strassen der Römer waren noch recht primitiv. Sie bestanden aus gestampfter Erde mit Kiesstreu. Die Etrusker hingegen kannten schon um 400 v.Chr. voll gepflasterte Wege. Die Römer übernahmen wie so vieles von ihren ehemaligen Herren und brachten die Strassenbaukunst in der Antike zur Vollendung. 241 v.Chr. entstand die Via Aurelia, 220 v.Chr. folgte die Via Flaminia, dazu kam 187 v.Chr. die Via Emilia. Aus gleicher Zeit stammen auch die Via Cassia und die Via Postumia (nach Aquileia).
Wir empfehlen Ihnen, die legendäre und wunderschöne Route von SIENA bis ROM zu fahren. Die heutige Via Cassia heisst auch SS 2 (Strada Statale 2). Es ist eine zweispurige, gut instand gehaltene Panoramastrasse, die Sie durch bezaubernde Ortschaften führt und herrliche Panoramalandschaften bietet.
Die gesamte Route von Siena bis Rom ohne Unterbrechung dauert ca. 4 Stunden. Wir empfehlen Ihnen folgende Stops, wenn Sie einen Tagesausflug entland der VIA CASSIA unternehmen möchten:
Abfahrt: SIENA
Fahren Sie die Strada di Pescaia und weiter auf die Strada Massetana Romana. Folgen Sie der bluen Ausschilderung nach ROM oder Cassia SS 2. Die Straße führt durch das Gebiet der berühmten “Crete Senesi”. Die “crete” entstehen durch Verwitterung des Tons, der hier Mattaione heißt. Typisch für die Crete Senesi sind weiße, nur wenige Meter hohe Hügel mit schmalen Furchen und ohne jede Vegetation ... vom Aussehen ähneln sie der Mondlandschaft.
Stop 1:
Buonconvento: Eine der schönsten historischen Altstädte Italiens. Dieses mittelalterliche Städtchen aus dem 12. Jahrhundert war einst eine Raststation für Reisende von Rom nach Frankreich auf der sogenannten Via Francigena. Nutzen Sie die Gelegenheit für eine Frühstückspause in einem der hübschen Cafés im historischen Zentrum der Ortschaft.
Stop 2:
San Quirico D’Orcia: Eine Ortschaft etruskischen Ursprungs mit intaktem mittelalterlichem Stadtkern, römischen Kirchen, einem mittelalterlichen Aussichtsturm und einer gut erhaltenen Stadtmauer. Von oben haben Sie einen wunderschönen ausblick über das Orcia Tal. Im Botanischen Garten Leonini (einen typisch italienischen Renaissance-Garten) können Sie vor der Weiterfahrt eine erholsame Pause einlegen.
Auf dem Hauptplatz der Ortschaft können Sie die Kirche des hl. Franziskus aus dem 17. Jahrhundert besichtigen und einen kleinen Snack in einem der Bars oder Bottegas zu sich nehmen. Sie finden hier auch typische Produkte der Region, z.B. hausgemachte Marmeladen, Schinken, Pasta und Salami - insbesondere die “cinta senese” oder die kuriose “coglioni di mulo”.
Stop 3:
Der Bolsenasee. Nachdem Sie die Grenze zwischen der Toskana und dem Latium überschritten haben, gelangen sie zum Bolsenasee. Wahrscheinlich entstand Bolsena, als die Römer die Einwohner des eroberten etruskischen Hauptortes Volsinii hierher umsiedelten, daher rührt der antike Name Volsinii Novi für Bolsena. In Bolsena sind Ausgrabungen zu besichtigen, die einen Teil der römischen Stadtanlage (großer Hauptplatz, Zisternen, Amphitheater, Katakomben) freilegten. Die Via Cassia umrundet den See etwa zur Hälfte und das Panorama ist hier spektakulät, insbesondere zwischen Val di Lago und Bolsena.
In Bolsena oder an einem der Strände lohnt es, eine Rast zu machen. Bolsena liegt malerisch auf einem Felsen und bietet eine wundervolle Aussicht auf den See.
Optional:
Viterbo ist eine der bedeutendsten Ortschaften im Norden des Latium, umgeben von zahlreichen etruskischen Stätten. Je nachdem, wieviel Zeit Sie für Ihren Ausflug geplant haben, empfehlen wir anstelle von Viterbo eine weitere Kleinstadt etruskischen Ursprungs zu besuchen: Sutri.
Stop 4:
Sutri ist eine sehr alte Stadt. Einige Keramikfunde legen nach Form und Ornament nahe, dass der Tuffsteinhügel bereits im 10. Jahrhundert v. Chr. besiedelt gewesen sein könnte. Über diese protohistorische Kultur der späten Bronzezeit ist jedoch noch nichts Näheres erforscht. Im Zusammenhang mit der römischen Geschichtsschreibung ist eine definitive Zugehörigkeit zur etruskischen Zwölfstädtebund-Stadt Veji nachweisbar. Die Römer gelangten nach der Eroberung Vejis 396 v. Chr. in den Besitz der Stadt, die in erster Linie als militärischer Stützpunkt der von ihnen gegründeten latinischen Kolonie dienen sollte.
Jedoch kam es in der Folgezeit immer wieder zu Erhebungen der Bevölkerung gegen die Kolonialherren. Erst gegen Ende des 3. Jahrhunderts v. Chr. wandelte sich Sutri nach Beruhigung der Kampfhandlungen allmählich von einem Militärstandort in eine Landstadt. Gegen Ende der Römischen Republik wurde in Sutri eine Veteranensiedlung (Colonia coniuncta lulia Sutrina) angelegt. Es kam zu einer wirtschaftlichen Erholung, und die heute noch erhaltene römische Bausubstanz in Sutri (Amphitheater) stammt mutmaßlich aus dieser Zeit. Südöstlich der Stadt an der Via Cassia wurden im 19. Jahrhundert die Reste von Katakomben ausgegraben.
Von der antiken Bausubstanz (4. Jahrhundert v. Chr.) haben sich einige Überreste in der mittelalterlichen Stadtmauer erhalten. Die heutige Stadtanlage gliedert sich in den archäologischen Park, den mittelalterlichen Borgo sowie die erweiterte zeitgenössische Bausubstanz außerhalb der mittelalterlichen Stadtmauer.
Von Sutri nach Rom fährt man ca. 30 Minuten. Bei Tageslicht können Sie den Lago di Bracciano (Bracciano-See) sehen. Es ist der zweitgrößte See auf dem Weg von der Toskana nach Rom. Sie können nun entweder in Sutri in einem der zahlreichen Restaurants zu Abend essen oder nach Rom weiterfahren und die Nacht dort verbringen.
Entlang des Tiber-Flusses in Rom finden Sie zahlreiche Stände, an denen Kleinigkeiten zu Essen und Trinken angeboten und Souvenirs verkauft werden. Es ist sicher eine sehr gute Idee, die Nacht in Rom zu verbringen. Sie haben dann Zeit, durch die Innenstadt zu schlendern und eines der vielen guten Lokale ausprobieren, die diese faszinierende Stadt zu bieten hat.