Leonardo da Vinci












Leonardo Da Vinci gilt als einer der berühmtesten Universalgelehrten aller Zeiten. Er ist am 15. April 1452 in Vinci geboren und war ein Universaltalent der Rennaisance und des Humanismus.
Leonardo war Maler, Bildhauer, Architekt, Kunsthistoriker, Naturforscher, Erfinder, Schriftsteller und Musiker. Auf vielen Kunst- und Wissenschaftsgebieten war er forschend und kreativ tätig. Er konstruierte zahlreiche Maschinen und arbeitete auf den Gebieten der Optik, Botanik, Astronomie.und Mechanik. Leonardos Eltern waren der Notar Piero da Vinci und nach neuestem Forschungsstand mit hoher Wahrscheinlichkeit die getaufte arabische Sklavin Caterina, die bei Piero vorübergehend als Magd arbeitete.
Die Mutter heiratete wenig später den Töpfereibesitzer Accattabriga di Piero del Vacca aus Vinci und bekam fünf weitere Kinder. Der Vater Piero war seinerseits viermal verheiratet und hatte von seinen beiden letzten Frauen neun Söhne und zwei Töchter. Nach der Trennung von Caterina nahm er Leonardo als leiblichen Sohn an. Das Geburtshaus Leonardos befindet sich in Anchiano, ca. 1 km außerhalb von Vinci und steht heute zur kostenlosen Besichtigung frei. Es befinden sich jedoch lediglich einige Reproduktionen seiner Arbeiten an den Wänden. In Vinci kann man das Leonardo - Museum (Museo Leonardino) besuchen. Das Museum bietet auch geführte Touren an.
Leonardo lernet und arbeitete im Atelier von Verrochio, einem der bedeutendsten Bilhauer, Maler und Goldschmiede seiner Zeit, von etwa 1470 bis 1477.
Im Alter von 20 Jahren hatte Leonardo seine Lehrzeit abgeschlossen, arbeitete aber weiter in Verrocchios Werkstatt. Er soll, so berichtet u. a. Giorgio Vasari, ein Pionier unter den Kunstchronisten und erster Biograph Leonardos, auf dem Bild „Taufe Christi“, das Verrocchio für die Mönche von Vallombrosa malte, den auf der linken Seite knienden Engel in das Bild seines Lehrers eingefügt haben (heute in den Uffizien in Florenz zu sehen).
Das Bild “Adoration of the Magi” war sein erster Auftrag für die Mönche von Scopeto, wurde aber nie vollendet. Leonardos erste vollständige Arbeit war die “Verkündigung”, die er malte, während er noch in Verrocchios Atelier arbeitete (ebenfalls heute in den Uffizien zu sehen).
Als sensibler Künstler begann er bereits früh, seine Gedanken und Gefühle in Notizbüchern zu notieren. Aus seinen Ausführungen ist abzuleiten, dass er nicht, wie andere Renaissancekünstler, die Pracht der antiken Kunst durch Imitation von Modellen wiederbeleben wollte, sondern sich als Schüler der Natur berufen fühlte, die Schönheiten der Natur selbst und diese im Zusammenspiel mit Menschen darzustellen. 1477 scheint er die besondere Gunst Lorenzo de Medicis gefunden und als freier Künstler unter dessen Patronage gearbeitet zu haben. Nachdem er für den Mailänder Herzogs Lodovico il Moro tätig war, kehrt Leonardo da Vinci 1499 nach Florenz zurück, um 1513 für Giuliano dé Medici in Rom zu arbeiten. Ab 1517 steht er bis zu seinem Tod im Dienst des französischen König Franz I, wo er sich größtenteils als Naturwissenschaftler betätigt. Neben seinen zwei Hauptwerken: dem “Abendmahl” und der „Mona Lisa“, hinterlässt er eine Unmenge an Zeichnungen und Manuskripten, die da Vincis wissenschaftliche Begeisterung anhand von zahlreichen Illustrationen belegen. Leonardo da Vincis wenige malerische Werke gelten schon zu Lebzeiten des Künstlers als unübertroffene Meisterwerke. So versetzt das geheimnisvolle Lächeln der überirdisch wirkende „Mona Lisa“ bis heute die Welt in Staunen. Das “Abendmahl” kann in der Kirche Santa Maria delle Grazie in Mailand besichtigt werden.
Die Mona Lisa oder "Gioconda", entstand wahrscheinlich zwischen 1503 und 1505 und hängt heute im Louvre in Paris.
Leonardos bekannteste Körperstudie, die heute die italienische 1-Euro-Münze und Krankenkassenscheckkarten ziert ist „Der vitruvianische Mensch“, eine Art Anatomiestudie, die sich heute in der Gallerie dell'Accademia in Venedig befindet. Die Idee dieses Proportionsschemas der menschlichen Gestalt stammt von Vitruv, einem römischen Architekten, Ingenieur und Schriftsteller des 1. Jahrhunderts v. Chr. (daher der Name „Der Vitruvische Mensch“). Allerdings hat Leonardo nur den Schnittpunkt des Kreises in den Nabel gelegt, den des Quadrates, aus unbekannten Gründen, jedoch in den Genitalbereich.
Als Ingenieur war Leonardo ein Pionier und seiner Zeit weit voraus. Seine Intention war, Maschinen (und Waffen) zur Entlastung des Menschen bei ihrer Arbeit und Kriegsführung zu schaffen. Im Laufe der Zeit nahmen seine wissenschaftlichen Forschungen und sein durch Studium angeeignetes Wissen über Naturkräfte, die er zum Nutzen der Menschheit einsetzen wollte, immer mehr an Bedeutung zu. Jahrzehntelang skizzierte er beispielsweise Fluggeräte, die den heutigen Hubschraubern gleichen. Um 1505 ließ Leonardo am Monte Ceceri bei Fiesole in der Nähe von Florenz, Flugübungen mit einem Segelfluggerät durchführen. Die Versuche scheiterten und er notierte in seinem Manuskript „Kodex über den Vogelflug“, dass sich sein Assistent Tommaso Masini dabei ein Bein oder einige Rippen brach. Er konstruierte auch Zahnräder und Getriebe. Viele seiner Geräte wurden inzwischen nachgebaut. Beispielsweise wurde seine Skizze "Wunder der Kunst des mechanischen Getriebes" als Kunstwerk und als Unendlichkeitsmaschine für didaktische Zwecke im Dynamikum realisiert.
Es wird vermutet, dass da Vinci beabsichtigte, eine Enzyklopädie zu verfassen, die das Wissen seiner Zeit zusammenführen sollte. Skizzen und Entwürfe, Ideen und Gedanken notierte er in seinen Notizbüchern (Codices), meist völlig ungeordnet, scheinbar sprunghaft, gerade da, wo er Platz fand. Ein Zeitzeuge berichtet, dass Leonardo ein kleines Notizbuch stets an seinem Gürtel trug. Texte und Kommentare verfasste Leonardo in Spiegelschrift. Die Erklärung dafür ist umstritten. Eine Vermutung ist, dass dies ein Ausdruck seiner ausgeprägten Linkshändigkeit war. Eine andere Annahme besagt, er habe die Spiegelschrift benutzt, um seine Ideen nicht sofort allgemein zugänglich zu machen. Zu seiner Zeit gab es noch keinen rechtlichen Schutz der Urheberschaft an Erfindungen. Gilden und Geheimbünde übertrugen das Wissen vom Meister auf den Lehrling. Als Leonardo am 2. Mai 1519 stirbt, erbt sein Lieblingsschüler Melzi den gesamten zeichnerischen und wissenschaftlichen Nachlass des Meisters. Der Leonardo-Nachlass, den er so sorgsam gehütet hatte, wurde von seinen Erben leichtfertig verkauft und das wertvolle Material wurde weltweit verstreut.